Zukunftsbuffet

Eltern aktivieren – Zukunft gemeinsam gestalten

Eltern beim gemeinsamen Essen

Gesellschaftliches Problem

In vielen Schulen – insbesondere in sozioökonomisch herausgeforderten Lagen – ist die Beteiligung von Eltern gering. Aktiv sind meist nur diejenigen, die ohnehin gut informiert und mit dem Bildungssystem vertraut sind. Gerade Eltern mit eigenen negativen Schul- oder Bildungserfahrungen, mit Sprachbarrieren oder geringer formaler Bildung bleiben oft außen vor. Dabei ist Elternbeteiligung zentral für gelingende Schulentwicklung: Sie stärkt die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus, entlastet Lehrkräfte und fördert das Engagement der Eltern als Lernbegleiter*innen.

Unser Lösungsansatz

Mit dem Zukunftsbuffet erproben wir ein neues, niedrigschwelliges Beteiligungsformat: Zwei moderierte Abende, bei denen ein gemeinsames Essen als Türöffner dient, um Eltern in einen Austausch zu bringen – untereinander und mit Lehrenden. Im Zentrum steht jeweils ein Zukunftsthema aus dem Leben der Kinder (z. B. Identitätsentwicklung), das die Eltern selbst auswählen und vertiefen. Ziel ist es, Eltern in ihrer Rolle als Teil der Schulgemeinschaft zu stärken und ihnen Selbstwirksamkeit im Bildungskontext zu ermöglichen.

Pilotphase in Westhofen

Im Schuljahr 2024 wurde das Zukunftsbuffet an einer Schule in Westhofen erstmalig umgesetzt. Der Pilot stieß auf hohe Resonanz: Alle Eltern des ersten Abends kamen auch zum zweiten Termin wieder, weitere kamen hinzu. Das Format schuf eine offene, respektvolle und zugleich lockere Atmosphäre, die von viel gegenseitigem Interesse geprägt war. Besonders das Buffet – zu dem Eltern selbst Gerichte beisteuerten – wurde als verbindender Rahmen geschätzt.

Rückmeldungen und Reflexion

Die teilnehmenden Eltern lobten insbesondere den gewählten Themenschwerpunkt „Identitätsentwicklung“ und den offenen Austausch in der Gruppe. Auch drei Lehrkräfte nahmen teil und empfanden das Format als bereichernd. Gleichzeitig zeigte der Pilot Herausforderungen auf: Die Zielsetzung des Angebots muss künftig noch klarer kommuniziert werden. Zudem bleibt die Erreichbarkeit einzelner Elterngruppen schwierig – trotz persönlicher Ansprache, digitaler Kanäle und Übersetzungsangeboten. Auch die Haltung im Kollegium ist nicht durchweg förderlich: Der Aufwand solcher Formate wird teils skeptisch gesehen.

Ausblick 2025

Nach Abschluss des erfolgreichen Piloten in Westhofen wird das Format derzeit überarbeitet. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung ein. Gleichzeitig wird an einer Übertragung des Zukunftsbuffets auf andere Standorte in NRW gearbeitet: Gespräche und Förderanträge laufen u. a. in Dortmund, Köln und Düsseldorf. Ziel ist es, das Zukunftsbuffet als skalierbare Intervention zur Elternaktivierung an Schulen mit herausfordernden Kontexten zu etablieren.